Schildbürgerspielplatz
Leuchtende Kinderaugen und schon von Weitem zu hörendes Lachen sind wohl die beste Belohnung für Spielplatzbauer. Ein Abstecher zum neuen Schildbürgerspielplatz dürfte dafür genügen.
Denn dort herrscht Tag für Tag ein buntes Treiben. Und die Kinder sind begeistert, finden den tollen Spielplatz, benannt nach den Ahnen ihrer Stadt, einfach riesig. Das zumindest brachte eine kleine Auswahl an Hortkindern gegenüber der Torgauer Zeitung zum Ausdruck. Die Münder standen gar nicht mehr still, so viel wollten und konnten die Drittklässler über den Spielplatz erzählen.
"Also ich finde den Schildbergturm und die Seilbahn am besten", schwärmte die neunjährige Sarah Augustin und erklärte auch gleich, weshalb am Hang des künstlich aufgeschütteten Berges Holzstämme liegen. "Sie stellen die Geschichte dar, als die Schildbürger das Holz den Schildberg hinabgerollt haben."
Die Abenteuer- und Entdeckerlust der Kinder wird auf diesem Spielplatz geweckt, und zwar durch die Tunnel, die ins Innere des Schildbergturms führen. In ihnen ist es duster und man kommt nur auf allen Vieren vorwärts. "Aber die sind echt klasse", meinte Johannes Breitkreuz und brannte darauf, mit seinen "Kollegen" aus dem Hort gleich noch einmal eine Tunnelrunde zu drehen.
„Wie die Schildbürger das Bauholz zu ihrem neuen Rathaus fällen“
Auch die anderen Kinder scheinen sich mit dem Ursprung ihres Schildbürgerspielplatzes bestens auszukennen. "Die Kletterwand ist wirklich cool", sagte Max Vörckel und erklärte, was es mit der Kuh auf sich hat, die auf der anderen Seite der Kletterwand hängt. "Die kann man hochziehen, so wie die Schildbürger früher. Die wollten der Kuh helfen, an das Gras auf der Mauer zu kommen und haben sie mit einem Seil dort hochgezogen. Die Kuh ist dabei aber erstickt", erzählte der Neunjährige und schmunzelte.
"Wie die Schildbürger eine Kuh auf die Mauer zogen"
Antonia Kluge gefällt das Schiff sehr gut. "Wir spielen dann immer Glocke versenken, so wie die Schildbürger das damals gemacht haben", freute sie sich. Auch das dreieckige Rathaus mit seinen vielen Klettermöglichkeiten und der tollen Rutsche hat es der Achtjährigen angetan. Natürlich kennt sie die Geschichte über die Schildbürger, die das Licht mittels Säcken ins Rathaus getragen haben, ganz genau.
Das Rathaus
Auf dem Areal wird neben den bekannteren Schildbürgerstreichen vom dreieckigen Rathaus, der hängenden Kuh und zum Beispiel der Glocke im See auch die vom Mühlstein wiedergegeben. Ein kleines Karussell mit vier Plätzen stellt eben diese dar. "Das Drehkreuz ist richtig toll", sagte Nicola Steinert. Für dieses Spielgerät haben sich die Kinder auch schon einen Spitznamen ausgedacht - "Kotzmühle". Und der Titel scheint treffend zu sein, denn so mancher wird regelrecht kreidebleich, wenn er nach einigen Runden auf dem nachgebauten Mühlstein wieder absteigt.
Die Steppkes sind sich einig - der Schildbürgerspielplatz ist eine tolle Sache.
Arbeit und Investition haben sich also gelohnt.