Maulbeerbaum
Meist am Schluss der Kirchenführung, die auch Orgel, Kanzel, Uhr, Glocken und weitere Einbauten behandelt, erhält der Besucher einen Hinweis auf den ältesten Maulbeerbaum auf dem deutschem Boden, der auf dem bis 1913 als Friedhof genutzten Kirchengelände steht.
Er soll bereits 1518 auf Anordnung des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen als Futterbaum für die Seidenraupenzucht gepflanzt worden sein. Dieser Baum trägt weiße Früchte und entfaltet seine Knospen erst dann, wenn keine Kälte mehr zu befürchten ist.
Verbinden lässt sich ein Besuch des Schildauer Gotteshauses natürlich mit einem Besuch im Museum der Schildbürger oder der Gneisenau-Gedenkstätte. Wer sich dann anschließend noch auf den Schildbürgerwanderweg begibt – und dabei auch die Kuh an der Kirchhofsmauer bewundern kann oder eine Wanderung zum nahen Schildberg unternimmt, wird die kleinste Stadt der Dahlener Heide in angenehmer Erinnerung behalten.
Gerhard Schollmeyer
Auszug aus „Der Heimatbote“, 2002, Heft 25