Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner sowie Goldafter
Der Eichenprozessionsspinner (EPS) hat in den letzten Jahren einen festen Platz in der Elbaue und der Dahlener Heide eingenommen. Trockene und warme Sommer begünstigen sein Vorkommen ebenso wie milde Winter und wenige Fressfeinde. Wasssernahe Eichen sind ein bevorzugter Lebensraum für den EPS. Die Eiche wird typischerweise von vielerlei Schadinsekten besiedelt, aber nur sehr wenige von ihnen können Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart und Raupe, deren Gifthaare ab dem 3. Verpuppungsstadium (meist ab Ende Mai) unangenehme Reaktionen beim Menschen hervorrufen können, u.a. Juckreiz und Pusteln sowie Augenreizungen, bei Allergikern kann es zu Atembeschwerden und erkältungsähnlichen Symptomen wie Abgeschlagenheit und Schwindel kommen. Nach Hautkontakt sollte die Haut mit kaltem Wasser abgespült werden, die Kleidung gewechselt und ggf. ein Arzt aufgesucht werden. Der Kontakt mit den Raupenhaaren kann aber auch symptomfrei verlaufen oder lediglich ein leichtes Jucken verursachen, wie es z.B. auch durch Kontakt mit verschiedenen Gräsern möglich ist.
In der freien Landschaft (z.B. Treblitzscher Park) werden bei Bekanntwerden des Eichenprozessionsspinners Hinweis- und Warnschilder aufgestellt. Handelt es sich bei dem Vorkommen um Gelände, die man weder meiden noch dauerhaft absperren kann, werden in Rücksprache mit dem Schädlingsbekämpfer Maßnahmen abgestimmt und eingeleitet. So wurden im Jahr 2024 mehrere Nester in Neußen abgesaugt und fachgerecht entsorgt. Dieses Jahr werden wieder prophylaktische Maßnahmen Mitte Mai in Neußen, Belgern und Schildau von unserem Fachpartner umgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt hat die Raupe des EPS noch nicht die giftigen Brennhaare und wird an der Verpuppung in das nächste Stadium gehindert. So sollen im besten Fall zumindest lokal das Vorkommen und die Vermehrung eingedämmt werden. Die Prophylaxe wirkt auch gegen die in diesem Jahr vermehrt auftretenden Goldafter und Frostspanner, ist dabei aber bienenfreundlich und für den Menschen ungefährlich. Es wird unter Beachtung des Naturschutzes nur nach detaillierter Abwägung lokal eingesetzt. Die Raupe des Goldafters besitzt ähnlich giftige Härchen wie der EPS. Auch hier gilt – Abstand halten, nicht berühren.
An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass keine Melde- bzw. Beseitigungspflicht für den Eichenprozessionsspinner und o.g. Schädlinge besteht. Bei Bedarf melden Sie befallene Flächen/Bäume unter Angabe des genauen Standortes an .
Bei Privatflächen ist der jeweilige Eigentümer in der Verantwortung und kann mit einem Schädlingsbekämpfer ggf. Maßnahmen einleiten. Darüber hinaus können Goldafter-Nester (Gespinste an Zweig-Enden, oft an Obstbäumen) mit entsprechender Schutzkleidung selbst entfernt werden. Holen Sie sich dazu bei Bedarf bitte weitere Informationen ein. Die beste biologische Prophylaxe ist ein naturnaher Garten mit viel Raum für heimische Vögel wie Meise, Rotkehlchen, Kuckuck und Pirol, die die Raupen auf ihrem Speiseplan haben.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim Landkreis unter folgendem Link.
Bild zur Meldung: Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner sowie Goldafter