Die Elbe

Der Elbesstrom, der sich längsseits an der Stadt Belgern entlang windet, hat in "ältesten Zeiten" einen sehr unterschiedlichen Lauf genommen. Nach alten Handzeichnungen überlieferten die "Ur-Belgeraner", dass die Elbe viel weiter jenseitig, also vom Ammelgoßwitzer Busch", fast in gerader Linie auf den Döhner zufloss. In seinem Flußbett bildeten sich zahlreiche Werder und kleine Inseln. Der reißende Strom wusch die Ufer aus, führte das abgerissene Erdreich mit sich und setzte es an irgend einer Stelle ab. Vor allem bei Hochwasser war dies ganz extrem der Fall.

 

Dampfer

 

Merkwürdiger Weise hatte immer ein Ufer mehr als das andere zu leiden, je nach dem, ob die Fluten mehr oder minder auf das Ufer stießen. Daraus schlussfolgerte man auch auf die mannigfaltigen Veränderungen des Stromes in seinem Verlauf.

Die Elbe teilte sich oft in mehrere Arme. Damals war man sehr bemüht, der Elbe einen Hemmschuh anzulegen. Doch die Elbe zu bezwingen, hatte keinen Erfolg. Schon in der Gegend von Martinskirchen und Altbelgern begann die Elbuferstrecke. Aus der Einweihungsurkunde der Kirche von Altbelgern aus dem Jahre 1253 geht hervor, dass damals Altbelgern nicht auf dem jenseitigen Ufer wie jetzt, sondern auf dem linken Ufer, genau wie Belgern, lag.

 

Ottersitz lag nur in ganz geringer Entfernung vom Elbufer entfernt. Die Elbe drängte sich immer mehr dem links gelegenen Uferlande zu, sonderte viel Erdreich ab, so dass selbst der "Höhenzug" angegriffen wurde. Stadtschreiber Sommer schrieb 1595 "die Berge Schießen unaufhaltsam herab".

1696 versuchte man das Ufer zu befestigen, um die Stadt vor dem "baldigen Untergang" zu bewahren. Doch Mitte des vorigen Jahrhunderts näherte sich die Elbe mit erneuter Heftigkeit der Stadt, so dass abermals mit dem Uferbau begonnen werden musste. Dicht gepflanzte Weiden sollten der Elbe Einhalt gebieten.

Der Elbestrom nahm auf der Belgeraner Seite außerordentlich an Tiefe zu, während das gegenüberliegende Ufer immer seichter wurde. 1784 wütete wieder ein großes Hochwasser. 1849 legte man mit nicht geringen Kosten Buhnen an, welche dann tatsächlich den Strom in seine Schranken wiesen.