Der Landschaftspark Treblitzsch

 

 

 

eine dendrologische Kostbarkeit

 

 

In unmittelbarer Nähe von Belgern

liegt ein wunderschöner stadteigener Park -

Rhododendron

 

der Landschaftspark Treblitzsch.

Der Park befindet sich vier Kilometer südlich von Belgern (Landkreis Nordsachsen) am Ortsteil Treblitzsch sowie östlich der B 182 in Richtung Riesa.

 

Der eigentliche Park umfasst nur etwa 5 Hektar. Dieses durch sehr unterschiedliche Bodenarten (Sand bis Ton), wechselnde Feuchtigkeitsverhältnisse (trocken bis nass) und bewegtes Relief gekennzeichnetes Gelände, das mit extensiv genutztem Grünland und einigen Gehölzen, gruppiert um Sumpfstellen, bestanden war, erwarb der Besitzer des Gutes Ammelgoßwitz, Max Schlenker, im Jahr 1928, um einen Landschaftspark zu gestalten. Schlenker war leidenschaftlicher Dendrologe, Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft und der Internationalen Dendrologen-Union und besessen von der Idee der Parkschöpfung.

 

Weg Bei der Anpflanzung wurden unterschiedliche Standorte des Parkgeländes in hervorragender Weise berücksichtigt. Vor kalten Ost- und Nordwinden wurde der Park durch dichte, heckenartige Bepflanzung geschützt. Diese und die überaus günstigen lokal-klimatischen Verhältnisse gestatten es, eine außerordentliche Vielfalt ausländischer Gehölze auf engem Raum zu kultivieren.  

Trotzdem ist keine Gehölzsammlung (Arboretum) entstanden, sondern ein nach ästhetischen Gesichtspunkten gestalteter Landschaftspark.

 

1937 erhielt der Park gemäß dem Willen Schlenkers den Status eines "Naturschutzgebietes" und sollte als Vogelschutzgehölz erhalten bleiben. 1945 galt der Park als herrenlos. Die ehemalige Kreisstelle für Naturschutz und Denkmalspflege Torgau übereignete der damaligen Gemeinde Liebersee 1950 das Gelände mit der Maßgabe, dass der Park auch weiterhin Naturschutzgebiet bleibt.

1951 verpachtete die Gemeinde Liebersee den Park an den Gärtnermeister Emil Hempel (Belgern). Gärtnermeister Emil Hempel betrieb hauptsächlich Erhaltungspflege; an verschiedenen Gehölzen wurden Etiketten angebracht und auch einige Neuanpflanzungen durchgeführt.

 

Nach der Gründung eines Parkaktivs im Jahr 1979 und der Schaffung der Stelle eines Parkpflegers 1981 bei der Stadt Belgern begannen 1982 gezielte Rekonstruktionsarbeiten. Das Wegenetz wurde wieder hergestellt, die Wiesen regelmäßig gemäht, die Gewässer entschlammt, Gehölzanpflanzungen vorgenommen, die Sichtbeziehungen wieder hergestellt, eine Beschilderung der wichtigsten Gehölze begonnen und ein Parkführer erarbeitet.

Die wissenschaftliche Betreuung übernahm der Botanische Garten der Universität Leipzig.

 

Das Wegesystem des Parks wird durch zwei Sichtachsen bestimmt; die Nord-Süd verlaufende Buchenallee und die Ost-West-Achse. Letztere geht vom zentral gelegenen kleinen Teich aus, der auch als Spiegelteich bezeichnet wird, führt an den mit Säulen-Lebensbäumen und Hängescheinzypressen bestandenen Rasenweg entlang. Eine Blickbeziehung in östlicher Richtung besteht über den von Schwarznuss- und Tulpenbäumen gesäumten, wie eine Allee wirkenden Wassergraben. Buchenallee

 

Obwohl der Park über 200 verschiedene Gehölze beherbergt, ist es keineswegs eine „Gehölzsammlung“, sondern eine gärtnerisch gestaltete Anlage.

 

Jedes Jahr im Frühling schmücken unzählige weiße Blütensterne des Buschwindröschens, im Sommer die Zittergras-Segge, großflächig den Park. Im Frühjahr leuchten die weißen Blüten der Kobus-Magnolien und im Herbst beschließt die prächtige rote Laubfärbung von Feuer-, Fächer- und Japan Ahornen den Jahresablauf.

 

Rhododendron

Der Heidegarten ist vor allem durch Kiefern und Säulen-Wacholder geprägt. Die Ahorn-Allee begrenzt die „Große Wiese“.

 

An der Einmündung in die Buchen-Allee, im Hintergrund vor dem Erlenbruch stehen mehrere Exemplare des in Japan beheimateten Katsurabaumes. Zu den im Park vorzufindenden Gehölzen zählen weiterhin die Kaukasische Flügelnuss, die Hemlocktanne, die Japanische Sicheltanne, die Japanische Flügelnuss, die Nordamerikanische Alcocks-Fichte.

 

Die Mannigfaltigkeit der Gehölze hat zur Besiedlung durch eine überaus artenreiche Vogelwelt beigetragen.

 

Hängebrücke Wassergraben Goldregen

 

Quellen:

Auszug aus der Broschüre "Der Landschaftspark Treblitzsch", zweite veränderte Auflage,

von Dr. Hans Köhler, 1994

  Auszug aus dem Faltblatt "Der Landschaftspark Treblitzsch" des Landschaftspflegeverbandes Torgau-Oschatz e.V.; 2007
Bildnachweis: Stadt Belgern-Schildau